Antike Universitätsstadt, kulinarische Hochburg, belebtes Stadtzentrum. Diese besondere Mischung macht Bologna zu einem wunderbaren Ziel für eine Städtereise.
„Die Gelehrte“ (la Dotta) wird sie genannt, denn sie besitzt die älteste Universität Europas. Aufgrund ihrer guten, reichhaltigen und traditionellen Küche und ihrer zahlreichen Spezialitäten, wie den hausgemachten Tortellini oder der Mortadella Wurst, trägt die Stadt zudem den Beinamen „Die Fette“ (la Grassa). Und wegen der prägnanten Farbe ihrer Backsteine, aus dem in Bologna fast alles erbaut ist, verdankt sie ihren Beinamen „Die Rote“ (la Rossa).
Eine Besonderheit von Bologna sind die Arkadengänge, die auf fast 40 km Fußgängerpassagen bilden. Im Mittelalter gab es ein Gesetz, das diese Bauweise vorschrieb, um Wohnraum für die expandierende Stadt zu schaffen. Heute ist es ein schönes Erlebnis, durch die schattigen Laubengänge die weitläufige Innenstadt mit ihren Plätzen, Kirchen und Palästen zu entdecken. Die Arkaden ermöglichen es somit ganz gemütlich durch die Straßen der Stadtmitte zu spazieren, Einkäufe zu erledigen oder sich von einem Museum ins nächste zu begeben. Schutz ist bei allen Wetterbedingungen garantiert.

Der längste Säulengang der Welt führt zum Santuario della Madonna di San Luca
Das Kloster Santuario Della Madonna di San Luca
Im Südwesten der bologneser Altstadt, auf dem 300 Meter hohen Wachhügel Colle del Guardia, thront das Kloster Santuario della Madonna di San Luca. Im 12. Jahrhundert wurde das wunderschöne Kloster als Frauenkloster gegründet und heute ist es eine beliebte Wallfahrtskirche. Schon der Weg von der Porto Saragozza auf den Hügel ist eine richtige Attraktion. Mit über drei Kilometern führt der längste Säulengang der Welt, der Portico di San Luca, auf den Colle del Guardia und zum Kloster Santuario della Madonna di Luca.
Getragen wird der 3,5 Kilometer lange Arkadengang von 666 Bögen. Im Inneren der terrakottafarbenen Barockkirche weilt das Heiligtum, ein Madonnenbildnis, das angeblich vom Heiligen Lukas gemalt wurde und im 12. Jahrhundert seinen Weg nach Bologna fand. Jedes Jahr wird die Ikone am Himmelfahrtstag mit einer feierlichen Prozession vom Kloster zum Dom von Bologna getragen und geehrt.
Universitätsstadt seit 1088
Ein Viertel aller Bewohner in Bologna sind Studenten. Das schafft eine besondere, lockere Atmosphäre, die bei Ihrer Reise überall zu spüren sein wird. Besonders im Univiertel, rund um die Via Zamboni bestimmen viele Cafés, Bars und Klubs das Stadtbild. Universitätsstadt Bologna ist nicht nur Sitz der ältesten Hochschule der Welt, sondern weist prozentual auch den höchsten Anteil an Akademikern und berufstätigen Frauen auf. Die Universität war ursprünglich ein von der Kirche unabhängiger Zusammenschluss von Schülern und Lehrern des Rechts und der Theologie und bietet heute Raum für rund 90.000 Studenten. Das erste Universitätsgebäude war die Kunst- und Rechtsakademie, der Palazzo dell’Archiginnasio. Er wurde 1563 im Auftrag von Papst Pius IV. errichtet und nach den Entwürfen von Antonio Morandi umgesetzt. Heute zieren die Decken und Wände in den Gängen des Gebäudes rund 7.000 Wappen von ehemaligen Studenten des 16. bis 18. Jahrhunderts und in die Treppen verewigte Gedenkinschriften an die ehrwürdigen Professoren. Das wahre Juwel der Universität ist der holzverkleidete Anatomiesaal Teatro Anatomico (1637). In dem großzügigen Raum mit sehr hohen Decken, befindet sich in der Mitte der Marmortisch, auf dem unter dem dämmrigen Schein eines Kerzenleuchters die Sezierungen durchgeführt wurden. Diese fanden stets nachts und nur in den Wintermonaten statt. Ein weiteres Schmuckstück der Universität ist die Biblioteca comunale aus dem Jahr 1835. Mittlerweile kann sie stolz 700.000 Bände, 15.000 seltene Ausgaben, 2.000 Inkunabeln (Frühdruck), 12.000 Handschriften, Zeichnungen und Kodizes ihr Eigen nennen und zählt damit zu den größten Bibliotheken Europas.

Das „schräge“ Wahrzeichen der Stadt: Die Türme Asinelli und Garisenda
Die schiefen Türme von Bologna
Das eigentliche „schräge“ Wahrzeichen der geschichtsträchtigen Stadt sind die Türme Asinelli und Garisenda. Der Torri Asinelli ist ganze 97,2 Meter hoch und fasst bei einer Neigung von 2,23 Metern ganze 498 Treppenstufen. Beim Aufstieg trifft man auf 55 Höhenmetern auf eine Plakette die mitteilt, dass auf dieser Höhe die Plattform des Schiefen Turms von Pisa erreicht wäre. Vom Turm aus hat man einen herrlichen Ausblick nach Rimini und auf die Alpen, den man sich ruhig gönnen sollte. Schon Goethe räumte seinerzeit ein „Die Aussicht ist herrlich“. Der Torri Garisenda wiederum kommt zwar nur auf 48 Meter, übertrifft den Asinelli jedoch mit einer Neigung von ganzen 3,22 Metern. Der Legende nach beugt sich das Statussymbol schnuppernd herunter zu den Kochtöpfen der Stadt. Da verwundert auch der dritte Beiname der Stadt Bologna nicht, denn liebevoll nennt man sie auch la Grassa (die Fette).

Archiginnasio: Das Hauptgebäude der Universität
Die Altstadt
Die mittelalterliche Stadtanlage Bolognas ist umgeben von einer alten Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Durch die schöne Altstadt führen sagen und schreibe 40 Kilometer lange Laubengänge. Der ideale Ausgangspunkt für einen Stadtspaziergang ist die Piazza Maggiore, hier messen sich erhabene Bauwerke verschiedenster Machthaber früherer Zeit. In welche Bauten lohnt es sich nun aber einzutreten? Ein besonderer Anblick bietet sich beispielsweise in der Kirche Santa Maria della Vita. In dieser fantastischen Kirche befinden sich sieben lebensgroße Terrakottafiguren in ausdrucksstarker Anordnung. Die Terrakottagruppe zeigt die Compianto del Cristo morto (Beweinung Christi – 1463) von Niccolò dell’Arca. Nahe der Kirche befindet sich der Palazzo dei Banchi (Palast der Banken). Er ist benannt nach den Wechselstuben, die sich früher in den Arkaden befanden.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza Maggiore steht der imposante Brunnen Fontana del Nettuno. Die Bronzestatue des Meeresgottes Neptun (1563-66) ist ein gelungenes Meisterwerk von Giambologna nach dem Entwurf von Tommaso Laurenti. Im sittenstrengen Barock wurde dem nackten Wassergott nachträglich ein Feigenblatt verpasst. Heute darf der Herr der Meere aber wieder wie er ursprünglich geschaffen wurde auf die Piazza Maggiore schauen.
Die Fassade der Basilika San Petronio beherrscht die Piazza Maggiore
Die größte Pfarrkirche der Welt
Im Süden der Piazza Maggiore befindet sich ein besonderes Schmuckstück Bolognas, die Basilica di San Petronio. Sie ist die größte Pfarrkirche der Welt und gleichzeitig eines der bedeutendsten Gotteshäuser Italiens. Ursprünglich, zu Baubeginn im Jahr 1390, sollte die Basilica größer werden als der Petersdom in Rom, diesen Plan hatten die Kirchenoberen jedoch rechtzeitig vehement unterdrückt. Geweiht ist das Gotteshaus dem Schutzpatron Bolognas, einem Bischof aus dem 5. Jahrhundert. Präsentieren muss es sich mit seinen 200 Metern Länge jedoch leider in unvollendetem Rohzustand. Die unfertige Fassade ist im unteren Bereich mit rotem und weißem Marmor, den Farben der Stadt, verkleidet. Der Innenraum der Kirche zeigt im gotischen Stil wunderschöne Spitzbögen und prachtvolle Buntglasfenster. An den Seiten des Raumes befinden sich 22 kleine Kapellen mit kostbaren Malereien und faszinierenden Skulpturen, darunter ebenfalls eine bemalte Terrakottagruppe. Sie zeigt die „Beweinung Christi“ von Vincenzo Onofri geschaffen (spätes 15. Jahrhundert).
Lust auf Italien März/April
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