Das Grödnertal wirkt so authentisch, weil es seine Kultur, Sprache und den einzigartigen Charme nicht verloren hat.
Gröden ist im Winter ein wahres Skiparadies aber auch im Sommer kann man hier herrliche Tage erleben. Das 25 Kilometer lange Gröden (auch Grödental oder Grödnertal genannt) liegt mit 10.000 Einwohnern auf einer Höhe von 1.236 bis 1.563 Metern. Hoch oben thront mit 3.181 Metern Höhe der Langkofel, das Wahrzeichen des Grödentales. Umrahmt wird das Tal von den Dolomiten und dem Naturpark Puez Geisler. Grödnertal, das bedeutet ein Tal mit drei Orten: St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein. Ob Holzschnitz, Kunsthandwerk oder die charakteristische Grödener Tracht – Tradition und Brauchtum des ladinischen Volkes sind in Gröden ein lebendiges Gut, von dem zahlreiche Bräuche und Feste im Laufe des Jahres zeugen. Über 90% der Talbevölkerung sind ladinischen Ursprungs, im Alltag spielt daher die ladinische Sprache eine große Rolle. Noch heute ist sie die Muttersprache eines Großteils der Grödener Bevölkerung. Auf Straßenschildern finden Sie dann auch des öfteren drei verschiedene Sprachen: Gherdëina (ladinisch), Val Gardena (italienisch) und Gröden (deutsch).

Das Grödner Joch (Gadertal-ladinisch Ju de Frara, Gröden-ladinisch Jëuf de Frea; italienisch Passo Gardena) ist ein 2.121 m hoher Gebirgspass
Sprache
Wenn die Grödner unter sich sind, sprechen sie vorwiegend Ladinisch. Diese alte Sprache geht auf die Zeit der römischen Besiedlung des Alpenhauptkammes zurück und weist auffallende Ähnlichkeiten mit dem Altkastilischen, dem Provenzalischen und der katalanischen Sprache auf. Die italienische Sprache beispielsweise ist erst einige Jahrhunderte später entstanden. Heute wird das Ladinische, einst die verbreitetste Sprache in der Alpenregion, noch in einigen Sprachinseln gesprochen: in den ladinischen Dolomitentälern von Gröden, Gadertal, Fassatal, Buchenstein und Ampezzo (überall mit besonderem Lokalkolorit), ferner im Friaul sowie im Kanton Graubünden in der Schweiz.

Blick auf St. Ulrich
Die Ladiner gibt es seit über 2.000 Jahren. Der römische Feldherr Drusus eroberte 15 v. Chr. unsere Alpenregion und aus der Fusion zwischen der altkeltischen (rätischen) Kultur mit jener der Römer entstand die neue ladinische Sprache, die sich in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt eingebürgert haben dürfte. Auch zahlreiche alte Hof-, Flur- und Ortsnamen im auch heute noch dreisprachigen Südtirol beweisen die weite Verbreitung des Ladinischen, sogar zurück bis in das 16. Oder 17. Jahrhundert: Tschars, Tartsch und Prämajur im Vinschgau sowie Tschöfas, Tanürz und Albions im Grödner Nahbereich seien hier als Beispiele genannt. Erst durch die Zeit der Völkerwanderung germanischer Stämme gewann das Deutsche die Oberhand und das Ladinische wurde in schwer zugängliche Seitentäler verdrängt.
Heute wird in den Schulen Ladinisch als Pflichtschulfach gelehrt, zudem gibt es verschiedene Publikationen in ladinischer Sprache (Bücher sowie Zeitschriften) und täglich werden Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt.
Holzschnitzer
Gröden ist das Tal der Herrgottschnitzer. Bereits um 1600 begannen Familien im Winter in gemeinsamer Heimarbeit Werkzeuge, religiöse Figuren und Kinderspielzeug herzustellen. Heute können Sie bei zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen die Kunstfertigkeit dieser Künstler bewundern.

Gröden verfügt in St. Ulrich über eine renommierte Kunstschule, in der der Nachwuchs im Umgang mit Schnitzmesser und Zirmholz ausgebildet wird.
Brauchtum
Die ladinischen Dolomitentäler sind reich an Traditionen und Bräuchen aus alter Zeit. Rund um jedes Familienereignis sowie um große christliche Feste im Kirchenjahr bildeten sich seit alter Zeit zahlreiche Bräuche mit tiefem Sinngehalt. Am Unsinnigen Donnerstag wird traditionsgemäß die für Mittag gekochte Gerstensuppe mit Selchkarree vom Herd gestohlen, im Mai ziehen die 18-jährigen Burschen mit einem weißen Hemd, einer blauen Schürze und einem mit Bändern und Blumen geschmückten Hut durch das Tal, am Montag nach dem Kirchweihfest von St. Jakob (Fraktion von St. Ulrich) schenken die Burschen den Mädchen beim „Blättermarkt“ eine Birne mit Masche als Zeichen der Symphatie. Es gibt aber noch zahlreiche andere Bräuche, die es zu entdecken gilt.
Charakteristisch für Gröden sind sicherlich die Trachten, die zu den schönsten im gesamten Alpenraum gehören. Der Reichtum und die Einzigartigkeit derselben ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bereits in früher Zeit aus dem Tal stammende Händler viel in der Welt herumkamen und somit die Möglichkeit hatten, neue Seidenstoffe, Bänder, Spitzen und Schmuck zu erwerben. Heutzutage wird die Grödner-Tracht anlässlich von Prozessionen und hohen kirchlichen Feiertagen getragen, sowie bei Trachtenumzügen als Attraktion für die Besucher des Tales.

Gröden in Tracht: Trachtenumzug in St. Christina
Wandern
Ein absolutes Highlight ist hier das Wandergebiet am Col Raiser. Er wird oft als das schönste Almgebiet Grödens bezeichnet. Mit der modernen Umlaufbahn ist er von St. Christina aus für jeden erreichbar. Der Panoramablick auf die Geislergruppe, aber auch die restlichen Grödner Dolomiten von der Sella bis zum Langkofel und Plattkofel, lässt die Herzen höher schlagen.

Blick auf St. Christina
© Fotos: Val Gardena/Gröden Marketing
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