Von der Küste der Provinz Grosseto aus gelangen wir direkt auf die berühmteste Insel der Toskana, nach Elba mit der Hauptstadt Portoferraio, gelegen im Tyrrhenischen Meer.
Dort beheimatet ist „der“ anderer Süßwein der Toskana, nicht der Vin Santo, sonder der „Elba Aleatico Passito“, oder „Aleatico Passito dell’Elba“. Diesem historischen Dessertwein, gewonnen aus 100% Aleatico-Reben, wurde am 17.05.2011 das DOCG-Statut zuerkannt, und war somit die 8. DOCG der Toskana. Die Aleatico-Traube soll ihren Weg in die Toskana über Apulien und das Latium gefunden haben. Den Ursprung vermutet man jedoch in Griechenland (nach Trinci 1738). Soweit die eine These, eine andere besagt dass der Ursprung in die Toskana zu finden sei (laut De Crescenzi 1303). Wie auch immer, Fakt ist das heute diese Traube in der Toskana nur in den Küstengebieten und auf Elba zu finden ist. Auch hier haben wir es mit einer kleinen, aber feinen Produktion zu tun die sich lediglich über eine Fläche von 40 ha auf der Insel erstreckt. Es gibt aktuell nicht mehr als 16 Produzenten, organisiert im Rahmen des gleichnamigen Konsortiums. Die Gesamtfläche Elba’s umfasst nur 224 Quadratkilometer, und die Produktion von Elba DOC-Wein ist auf 170 ha begrenzt. Der Weinbau hat hier eine sehr lange Tradition und wir überwiegend auf steinigen Terrassen betrieben. Zusammen mit den klimatischen Bedingungen der Insel sind die besten Voraussetzungen vor allem auch für die Herstellung von Süßweinen gegeben. Die Erzeugung des Aleatico Passito erfolgt im klassischen Stil durch antrocknen der Trauben für mindestens 10 Tage bis der Fruchtzuckergehalt mindestens 30% beträgt. Bei der Vergärung wird mitunter eine längere Maischestandzeit bevorzugt. Der Ausbau erfolgt im Stahltank, aber auch in Holzfässern. Zum Verkauf angeboten darf dieser Wein frühestens ab dem 1. März des auf der Ernte folgenden Jahres. Die Angabe des Jahrgangs ist im Falle der DOCG-Etikettierung verpflichtend.
Die Weinbeschreibung muss wie folgt lauten, intensives Rubinrot mit violetten Reflexen. Geruch und Geschmack offerieren Noten von Sauerkirschen, eingelegtem Steinobst, Konfitüre von roten Früchten, charakteristisch, ausgeprägt, samtig, körperreich und harmonisch. Der perfekte Partner zum traditionellen Weihnachtsgebäck auf Elba, der Schiaccia Briaca (Betrunkener Fladen) bestehend aus Hefeteig mit Nüssen, Sultaninen, Pinienkernen und getrockneten Früchten. Aber auch zu Mandelgebäck (weich oder hart), warmen Aniswaffeln, als auch Panforte (italienischer Lebk uchen), geschnittenen Pfirsichen im Sommer. Natürlich auch zu Gorgonzola- oder Roquefort-Käse. Hinsichtlich der Produzenten ist man geneigt aufgrund der kleinen Anzahl keinen besonders hervorzuheben. Trotzdem sollen an dieser Stelle beispielhaft genannt werden Acquabona, Ripalte und Sapereta.